stadtkultur magazin Nr. 22: Geld für Kultur

Das stadtkultur magazin Nr. 22 widmet sich den Thema „Geld für Kultur“. Das Heft wird Ende der Woche verschickt, steht jetzt aber schon online auf www.stadtkulturmagazin.de und als PDF zur Verfügung.

Stadtteilkultur generiert mit über 41 Prozent so hohe Eigenmittel wie kaum eine andere geförderte Kultursparte. Jeder Euro mehr Zuwendung wird von den Kulturzentren quasi verdoppelt. In diesem Heft wollen wir zeigen, was Stadtteilkultur aus dem Geld macht, wo es fehlt und wo es noch herkommen kann.

Stadtteilkultur ermöglicht kulturelle Teilhabe und Mitgestaltung an einer internationalen Stadtgesellschaft. Lokale Zugänge zur Kultur fördern die Bildungsgerechtigkeit und künstlerische Nachwuchstalente, besonders in Gebieten mit einem hohen Anteil bildungsferner Zielgruppen. Am Beispiel des Kulturpalast Hamburg wird die erfolgreiche Umsetzung von Teilhabe und Mitgestaltung aufzeigt. Die Stadtteilkulturförderungen, die nur 2,2 Prozent des Kulturhaushaltes ausmachen, sind in den Kulturzentren, Geschichtswerkstätten und kulturellen Projekten gut angelegt. Anhand ausgewählter Daten der Erfolgsbilanz STADTKULTUR 2011 werden Erfolge und Qualitäten der Hamburger Stadtteilkultur verdeutlicht.

Aber es fehlt an Geld. Auf einer Klausurtagung von STADTKULTUR HAMBURG zum Thema Finanzstrategien empfahl Ansgar Wimmer, Vorsitzender der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S., den Stadtteilkultureinrichtungen, sich auf Zukunftsthemen zu fokussieren. Die institutionellen Förderungen stagnieren und die Kosten steigen unablässig. Im nächsten Jahr kommen wahrscheinlich rund 270.000 Euro Mehrausgaben im Personalbereich auf Stadtteilkulturzentren und Bürgerhäuser durch die Tarifsteigerungen zu. Weitere zusätzlich Ausgaben entstehen durch die neuen Tarife der GEMA. Für Disco- und Tanzveranstaltungen stehen Steigerungen von mehreren hundert Prozent im Raum. Ein weiteres Finanzloch tut sich bei erfolgreichen, auf Nachhaltigkeit angelegten Kinder- und Jugendkulturprojekten der Stadtteilkultur auf: Jahrelang sind sie durch akrobatische Finanzierungsmixe und Stiftungen in Form von Modellförderungen finanziert worden. Ab was tun, wenn diese auslaufen? Wie den Ohrlotsen in unserem Artikel geht es vielen Projekten. Eine Basisförderung muss her.

Wie kann Kultur jenseits von institutioneller und Projektförderungen noch an Geld „herankommen“? Hamburg führt Anfang 2013 die Kulturtaxe ein. Leider wird von dem Geld trotz des Namens nicht viel bei der Kultur ankommen. Für freie Bewerbungen steht nur ein Elbkulturfonds mit 300.000 Euro zur Verfügung – bei geschätzten jährlichen Einnahmen von zwölf Millionen Euro. Das bundesweite Programm „Kultur macht stark!“ fördert kulturelle Bildungsprojekte mit bildungsbenachteiligten Kindern und Jugendlichen mit 230 Millionen Euro über die nächsten 5 Jahre. Der neu gegründete „Bundesverband Popularmusik“ hat z.B. sechs Millionen Euro für das Projekt „POP to GO – unterwegs im Leben“ erhalten. Eine neue Form der Finanzierung ist das Crowdfunding. Aber ob hier das große Geld steckt? In dieser Online-Ausgabe des Magazins haben wir zusätzlich noch die klassischen Fonds und Stiftungen aufgelistet.

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