„Kultur macht stark“ wirkt

Welche Faktoren machen das Programm „Kultur macht stark“ der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung erfolgreich? Um über die bildungs- und gesellschaftspolitische Wirksamkeit zu informieren sowie Perspektiven für eine mögliche Neuauflage des 2017 auslaufenden Förderprogramms zu beleuchten, luden Verbände und Initiativen, die „Kultur macht stark“ umsetzen, zu einem Parlamentarischen Abend. Der Einladung folgten zahlreiche Mitglieder des Deutschen Bundestages, die als Bildungs-, Kultur- oder Haushaltspolitiker/innen das Programm unterstützen.

„Das Programm wirkt, weil Kulturelle Bildung wirkt.“, so Prof. Dr. Gerd Taube, Vorsitzender der BKJ. Die Ziele werden erreicht, dies bestätigen die Evaluationsergebnisse des Gesamtprogramms: Indem Bündnisse aus sozialräumlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren kulturelle Bildungsprojekte umsetzen, werden Kinder und Jugendliche, die in Risikolagen aufwachsen, wirksam und nachhaltig erreicht. Das Programm sei bestes Beispiel, wie man mehr für Bildungsgerechtigkeit tun könne, hob zuletzt in der Haushaltsdebatte Bundesbildungsministerin Prof. Johanna Wanka hervor. Für diesen Erfolg ist besonders entscheidend, dass das Programm die Potenziale kultureller Bildungspraxis nutzt. Die Maßnahmekonzepte sind niedrigschwellig, partizipativ, alltagsbezogen und stärkenorientiert. Und sie zeigen sich flexibel und offen, um aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen zu berücksichtigen. Diese Vielfalt und Qualität wird durch zivilgesellschaftliche Verbände und Initiativen gewährleistet, die als Mittler fungieren und die lokalen Träger der Maßnahmen motivieren und unterstützen.

Das positive Resümee können die beteiligen Verbände und Initiativen nur unterstreichen. Die BKJ setzt sich daher gemeinsam mit den Programmpartnern für eine Neuauflage des Programms ein. Denn eine wichtige Aufgabe der Bundespolitik ist es gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen und gleichberechtigte Bildungschancen zu gewährleisten, so dass alle in Deutschland lebenden und ankommenden Kinder und Jugendlichen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Das betonte auch Olaf Zimmermann, Mitglied der Expertenjury des Programms und Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates. Der Bund habe mit dem Programm die Chance ergriffen, über Modellprojekte Kultureller Bildung hinaus eine flächendeckende Förderstruktur aufzubauen, für die er nachhaltig Verantwortung trägt. Wenn die Integrationsaufgaben in unserer Gesellschaft wachsen, müsse die Zivilgesellschaft auch mit entsprechenden Ressourcen ausgestattet werden.

Um den Erfolg fortzusetzen, sind eben auch Herausforderungen zu berücksichtigen. Prof. Dr. Gerd Taube fordert: „Die überaus positive Bilanz des Programms sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass es notwendig ist, bestimmte Aspekte auf den Prüfstand zu stellen: Weniger formale Anforderungen gehören ebenso dazu wie eine stärker vernetzte Ausrichtung des Programms.“ Die Bundespolitik müsse sich aber zunächst in den kommenden Monaten klar zu einer Förderperspektive über 2017 hinaus bekennen und diese im Bundeshaushalt berücksichtigen.

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