stadtkultur magazin Nr. 40: Für eine offene Gesellschaft

Stadtteilkultur öffnet Türen für die offene Gesellschaft, bietet Teilhabemöglichkeiten und Raum für Entwicklung und Diskurs. Populismus, Rassismus und gesellschaftlicher Spaltung wird gleichzeitig entgegengewirkt. In Jubiläumsheft, der Nummer 40, will der Dachverband einen Einblick in die vielfältigen Projekte, Veranstaltungen und Aktivitäten der Hamburger Stadtteilkultur geben, die – zumeist im Kleinen – an einer Öffnung der Gesellschaft arbeiten und Tendenzen der Spaltung unserer Stadtgesellschaft entgegenwirken wollen.

Das Goldbekhaus entwickelte für das erste Halbjahr 2017 die Veranstaltungsreihe SICHTWEISEN, um gemeinsam mit Expert*innen und dem Publikum nach Strategien zum Umgang mit Populismus, Rassismus und gesellschaftlicher Spaltung zu suchen. Das Anbieten von Raum für Entwicklung und Diskussionen bildet den Kern der stadtteilbezogenen Arbeit der Zinnschmelze – als ein Ort gelebter Demokratie. St. Pauli selber machen ist praktizierte Beteiligung im Stadtteil: St. Paulianer*innen diskutieren, wie sich ihr Stadtteil weiterentwickelt, und sorgen dafür, dass alle – unabhängig von ihrem Einkommen – in St. Pauli leben, arbeiten und wohnen bleiben können. In Barmbek-Nord eröffnete Anfang März 2017 ein Geschäft, das Markenmode für Rechtsextreme vertreibt. Doch Barmbek ist – auch Dank des Bürgerhauses Barmbek – gut vernetzt und sagt getragen von einem breiten Bündnis „Nein zu Nazis!“. In Repair Cafés wird nachbarschaftliches Helfen wieder wertgeschätzt und gestärkt – auch im Eidelstedter Bürgerhaus. Wer möglichst viele Menschen im Stadtteil beteiligen will, muss sich auch damit auseinandersetzen, Barrieren abzubauen – wie z. B. durch die Verwendung Leichter oder Einfacher Sprache im Barmbek Basch im Rahmen einer Themenwoche. Eine offene Geisteshaltung wird einem nicht in die Wiege gelegt: Sie muss vermittelt, gelehrt und gelernt werden – wie in den Projekten des Hamburger Kinderbuchhauses. Auch interkulturell feiern will gelernt sein: Interkulturelle Feste, deren Öffnung und die Moderation der kulturellen Unterschiede sind Schwerpunkte des Kulturhofs Dulsberg. Im BFD Welcome von STADTKULTUR HAMBURG agieren geflüchtete Freiwillige als Brückenbauer zwischen den Kulturen in Kultur- und Bildungseinrichtungen. Inte­grative Arbeit bildet auch einen Schwerpunkt im Kulturschloss Wandsbek: In unterschiedlichen Projekten werden vielfältige interkulturelle Begegnungsräume geschaffen. Der Fonds FREIRÄUME! ermöglicht in diesem Jahr viele weitere Projekte, die an der Integration von Geflüchteten durch Kultur arbeiten. Das stadtkultur magazin stellt die 29 geförderten Aktivitäten der zweiten Bewerbungsrunde des Fonds vor, für deren Durchführung der Dachverband zuständig war.

An diesem Schwerpunkt der Arbeit der Stadtteilkultur – der Öffnung und Offenhaltung der Gesellschaft – werden der Dachverband und seine Mitglieder in verschiedensten Formaten in den nächsten Monaten weiterarbeiten. Wir werden berichten.

 

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