STADTKULTUR Geschichte(n): Die 80er Jahre

Anfang der 80er Jahre überlegen die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Stadtteilkultur, wie sie die Stadtteilkultur den Bürger*innen näher bringen können. Der Vorstand der AG findet, Freizeit sei Voraussetzung und Grundlage aller stadtteilkultureller Akivitäten. Die Mitglieder sehen das zu einem großen Teil anders: Kulturelle Stadtteilarbeit sei mehr als nur ein Ausfüllen freier Zeit. Viel mehr ginge es um die Kultivierung des Miteinanderlebens und – in ferner Zukunft – darum, dass sich die Arbeit so verändert, dass es das Gegensatzpaar „Arbeitszeit – Freizeit“ nicht mehr braucht.

Das „Stadtteilkultur-Dschungelbuch“ von Dagmar Fohl
Das „Stadtteilkultur-Dschungelbuch“ von Dagmar Fohl

Es geht „ums Geld“ in der AG Stadtteilkultur, unter anderem um die Frage: Staatsknete – ja oder nein? Darf man Geld vom Staat nehmen? Soll man es sogar? Oder ist der Staat als Geldgeber schlecht, falsch oder unmöglich?

Die Mitarbeiter*innen in den Stadtteilkulturzentren möchten, dass die Stadtteilkultur von Politik, Öffentlichkeit und Verwaltung als relevanter Arbeitsbereich anerkannt wird. Eine Hürde dabei: Noch gibt es keine Ausbildung für die Arbeit in den Häusern. Erste Versuche, eine Ausbildung an den Universitäten zu implementieren, finden im Fachbereich Freizeitpädagogik statt.

Diskussion im Vorstand der AG: Machen wir „Soziokultur“ oder „Stadtteilkultur“? Welcher der beiden Begriffe ist besser? Niemand weiß zu der Zeit, was „Soziokultur“ genau bedeuten soll.

Die Geschäftsstelle befindet sich mittlerweile in der Bornstraße. Es ist ein Souterrain-Büro mit einem Abfluss vor der Tür. Ein starker Regen verstopft den Abfluss mit Blättern und sorgt für eine Überschwemmung im Büro. Das Team beschließt, neue Räumlichkeiten zu suchen, und zieht 1989 um in den Herrengraben um.

Die Geschichtswerkstätten erleben Ende der 1980er Jahre einen Aufschwung und debattieren erneut: „Staatsknete – ja oder nein?“.

Dagmar Fohl veröffentlicht für den Dachverband Ende der 1980er das „Stadtteilkultur-Dschungelbuch“ – ein Anleitungsbuch, wie man Gelder beantragt. Das Buch wird auch an Stadtteilkulturzentren außerhalb Hamburgs geschickt.

STADTKULTUR Geschichte(n)

Im Dezember vor 40 Jahren wurde der Dachverband für Lokale Kultur und Kulturelle Bildung unter dem Namen „Arbeitsgemeinschaft Stadtteilkultur“ gegründet. Wir werfen deshalb den Blick zurück in die Verbandsgeschichte: Wir haben Unterhaltsames und Informatives aus alten Aktenordnern, verfärbten Zeitungsartikeln, angestaubten Diakästen und mäßig kompatiblen Datenträgern zusammengetragen und präsentieren die Ergebnisse wöchentlich auf unserer Webseite – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Alle bisherigen STADTKULTUR Geschichte(n):

Nach oben scrollen