3. SuedLese überzeugt vom 1. bis 30. April 2018 mit Vielfalt

Zum dritten Mal bereits finden im Hamburger Süden Literaturtage statt. Die Initiative SuedKultur mit über 40 Kulturinstitutionen des Süderelbe-Bereichs nennt sie konsequent „SuedLese“ und nimmt diese über den ganzen Monat April vor.

Das Programm ist regelrecht ein Spiegel der Zeit: Der Auftakt zum 1. April wird scherzhaft mit einer Lesung von Texten von Hans Scheibner im Literaturcafé Striepensaal in Neuwiedenthal gemacht. Passend zur Osterzeit stellt der Schauspieler Hartmut Lange in der St. Johannis-Kirche in der Bremer Straße die Frage, ob Jesus oder Judas für uns starb. Grundlage dafür ist das Monodrama „Judas“ der flämischen Autorin Lot Vekeman (6. April, 20 Uhr).

In Harburgs Irish Pub „The Old Dubliner“ liest der Harburger Autor Christoph Rommel über Sex, Drogen und andere Abgründe, will aber beim Bier vor allem Hoffnung geben (10. April).

Unter den Stars der SuedLese findet sich der durch die TV-Sendung „Extra 3“ bekannte Auslandsreporter Dennis Gastmann (12. April, Bücherhalle Harburg), aber auch der zur Zeit viel gelobte Johann Scheerer, der als Sohn von Philipp Reemtsma dessen Entführung 1996 aus Teenager-Sicht bravourös schildert (24. April, Buchhandlung am Sand). Und auch die gehbehinderte Laura Gehlhaar ist bundesweit als Inklusionsverfechterin bekannt und liest am 20. April aus ihrem neuesten Buch „Kann man da noch was machen?“ (Treffpunkt Hölertwiete).

Aber auch aktuelle Themen wie Migration und Flucht sind vertreten – passenderweise im Café Refugio. Dort liest am 19. April der einst aus Sri Lanka geflohene und mittlerweile erfolgreiche deutsche Klinikarzt Umes Arunagirinathan aus seinem Buch „Der fremde Deutsche“ und ebendort lesen am 27. April die Brüder Thaer und Thamer Imad aus ihren Erinnerungen „Von Tod zu Tod“.

Die SuedLese ist aber vor allem eine Würdigung der lokalen Literaturarbeit. „Es ist faszinierend, wie viele publizierende Schreiberlinge weitestgehend unentdeckt hier leben und arbeiten“, so Mit-Organisator Heiko Langanke. Denn viele der Schreibenden und Lesenden entstammen direkt der Nachbarschaft. So die Agitatoren der Harburger Schreibwerkstatt wie Heide-Marie Preuß oder Kerstin Brockmann, die auch einen Schreibwettbewerb für den Nachwuchs ausschrieb und am 22. April im Kulturverein „Alles wird schön“unter den mehr als 40 Einsendungen verleihen wird. Oder die Macher des Harburger Szene-Magazins „heigh“, die sich und den „Poetomaten“ im neuen Kreativort „Kulturwohnzimmer“ im Gloria-Tunnel vorstellen werden (13. und 14. April). Die türkischstämmige Harburgerin Kadriye Bakşi wird aus ihren Kinderbüchern auf Deutsch aber auch türkisch vorlesen (13. April) und die erfolgreiche Harburger Buchautorin Birgit Storm stellt ihren druckfrisch erschienen 3. Krimi „Tod beim Rennsteiglauf“ erstmals im Rahmender SuedLese vor.

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