Programm INTRO II startet – mit dabei das Goldbekhaus und Hajusom

Sechs Künstler*innen, die ihre Herkunftsländer verlassen mussten, nehmen jetzt im Rahmen des Stipendien-Programms INTRO II ihre Arbeit an sechs verschiedenen Kultureinrichtungen u.a. im Goldbekhaus und bei Hajusom auf. Für das diesjährige Programm INTRO sind Stipendiat*innen aus der Türkei, Syrien, dem Iran, Libanon und Afghanistan ausgewählt worden, die ihre Künste in ihren Herkunftsländern nicht mehr frei ausüben konnten.

Künstler*innen Programm INTRO II mit Senator
INTRO-Gruppenbild mit Senator, Foto: Alexandra Polina

Für die Institutionen und die Hamburger Kulturlandschaft bietet das Programm die Möglichkeit, professionelle Künstler*innen mit anderen Perspektiven kennenzulernen und ihre Einrichtung und Programme interkulturell zu erweitern. Darüber hinaus umfasst INTRO ein Begleitprogramm, das die Stipendiat*innen in Fragen zur Künstlersozialkasse und Selbstständigkeit im Kulturbereich fortbildet, in die deutsche Kulturförderlandschaft einführt sowie Dachverbände und Kunstorte vorstellt.

Durch die Kooperation mit dem Programm ARTIST TRAINING der Universität der Künste Berlin werden vertiefende Module für Teilnehmende aus den Branchen Musik, Bildende Kunst, Darstellende Kunst und Film angeboten und das Programm um eine bundesweite Perspektive erweitert. Weitere Projektpartner*innen sind die Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF und das Global Board der Landesmusikakademie und Musikland Niedersachen gGmbH.

Teilnehmende INTRO II

  • Goldbekhaus e.V. mit Ahmad AlZaher
    Der aus Syrien geflohene Journalist und Kulturmanager wird mit der Unterstützung des Goldbekhauses zwei dokumentarische Filme zu den Themen „Vielfalt vs. Alltagsrassismus“ und „Nachhaltige Alltagspraxis – kulturspezifisch?“ produzieren.
  • Hajusom e.V. mit M. N.
    Der Dokumentarfilmer wird den transnationalen Probenprozess des Ensembles von Hajusom filmisch begleiten und daraus ein eigenes Projekt machen, welches die besonderen Arbeitsprozesse über Ländergrenzen hinweg und den interkulturellen Austausch im Fokus hat.
  • Avakino Filmkollektiv e.V. mit Hêja Netirk
    Die kurdische Sängerin, Schauspielerin, Filmschaffende und Literatin aus der Türkei widmet sich im Rahmen von INTRO der Aufnahme und Produktion von Musik sowie ihren Musikvideos und verbindet sich mit den Theaterprojekten Gängeviertel.
  • Filmfest Hamburg gGmbH mit Jalal Rohani
    Der Filmemacher hat sich aufgrund seiner filmischen Arbeiten in Afghanistan nicht mehr sicher gefühlt und wird das Hamburger Filmfest unterstützen, bei der Produktionsfirma WüsteFilm beim Tatort und beim Kurzfilm Festival Hamburg hospitieren sowie an seinem eigenen Film arbeiten.
  • Kampnagel / K3 mit Yousef Iskandar
    Der Tänzer und Performer aus dem Libanon wird die K3 mit dekolonialen Strategien und queerer Praxis als neuen, sozialen Raum denken. Außerdem wird er weiter an dem Modell „Solidarische Institution“ arbeiten und so innerhalb Kampnagels die K3 und z.B. Migrantpolitan zusammenbringen.
  • Kunstverein Harburger Bahnhof mit Babak Radmehr
    Der Schauspieler und Tänzer aus Iran hat vor die darstellenden Künste mit den bildenden und audiovisuellen Künsten im Harburger Bahnhof zusammenzubringen und Workshop-Formate zu entwickeln. So sollen zum Beispiel Personen aus der Harburger Nachbarschaft verstärkt in den Kunstverein eingeladen werden und verschiedene gesellschaftspolitische Themen künstlerisch bearbeitet werden.
Dr. Carsten Brosda

„Gemeinsam mit den Kultureinrichtungen sollen im kommenden Jahr kluge, humorvolle, auch ernste, politische, vor allem aber künstlerisch überzeugende Konzepte der Künstlerinnen und Künstler mit Fluchthintergrund umgesetzt werden. Das Programm INTRO ermöglicht, dass voneinander und aneinander gelernt wird und die Geflüchteten hier auch künstlerisch eine neue Heimat finden. Den Künstlerinnen und Künstlern werden Zugänge zu Hamburger Kultureinrichtungen geschaffen und sie werden beim Aufbau eines Netzwerks in der Hamburger Kulturlandschaft unterstützt. Die beteiligten Institutionen wiederum, wie die gesamte Kulturszene Hamburgs, profitieren von dem Einblick in ihnen fremde Lebenswirklichkeiten und Sichtweisen.“

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien
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