Ausgehend von den Bedarfen vor Ort thematisiert, bespielt und inszeniert Stadtteilkultur das Quartier und schafft so Nachbarschaft. Die Hamburger Stadtteilkultur weckt Interesse für die nähere Umgebung, bezieht die Bewohner*innen ein und macht den Stadtteil zum Objekt des eigenen Engagements und der eigenen Kreativität. Sie stärkt dadurch die Identifikation mit dem Stadtteil, erhöht die Lebensqualität im Quartier und beteiligt die Bewohner*innen aktiv an der Entwicklung ihres Stadtteils. Stadtteilkultur bietet und gestaltet Freiräume für das Selbermachen und Aktivwerden, für Begegnung und Austausch. Mit der historischen Auseinandersetzung vor Ort stärkt sie das Geschichtsbewußtsein und arbeitet an einer neuen Erinnerungskultur.
Beispiele aus der Stadtteilkultur-Praxis
Was Lokale Kultur in der Stadtteilkultur bedeutet und bedeuten kann, wollen wir an vier Projektbeispielen verdeutlichen: Gemeinsam Singen vor Ort in Bergedorf, partizipative Theaterprojekte auf St. Pauli, die Schaffung von Freiräumen in Ottensen und lokale Erinnerungskultur in Wilhelmsburg.
LOLA Kulturzentrum: Der LOLA-Chor

Weltmusik in Bergedorf – gesungen wird a capella vom französischen Madrigal bis zum englischen Popsong, vom argentinischen Tango bis zum deutschen Minnelied. 50 Sänger*innen proben einmal die Woche im LOLA Kulturzentrum. Vor Ort – in Bergedorf.
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GWA St. Pauli: Stadtteiltheater auf St. Pauli

Seit 2001 realisiert die GWA St.Pauli Stadtteiltheaterprojekte im öffentlichen Raum. Das Publikum wird an ausgesuchte Plätze zwischen Elbe und Reeperbahn geführt und erlebt Geschichten einer besonderen Art über Menschen und Orte St. Paulis. Jede*r kann mitmachen und sich unter professioneller Anleitung mit kreativen Prozessen, den Denkweisen darstellender Künste und dem eigenen Stadtteil auseinandersetzen.
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Die MOTTE: Freiräume für Hühner, Pflanzen und Menschen

Die Hühner haben Großes getan: Friedlich besetzten sie die Fläche neben der MOTTE. Seit Mitte der Achtziger verteidigen sie ihren Freiraum, picken munter, kippen Baupläne und erfreuen kleine und große Nachbarn mit ihrem entspannten Beispiel von zivilem Ungehorsam für eine lebenswertere Nachbarschaft.
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Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg & Hafen: Entdeckungen am Kanal

Seit 2007 entstanden im Rahmen eines kommunalen Erinnerungsprojektes der Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg & Hafen dokumentarische Wandbilder, die die verschwindenden Spuren der Industrialisierung, Stadtentwicklung und Migration in Wilhelmburg sichtbar machen. Der Wandlungsprozess am Kanal wird für Bewohner*innen und Besucher*innen erfahrbar – von den rauchenden Schloten des Industriezeitalters bis in die Gegenwart.
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