20 Jahre Forschungstheater – Geburtstagsfeier im FUNDUS THEATER

Nach der Eröffnung des neuen Standortes am Platz der Kinderechte vor genau einem Jahr gab es nun die nächste große Feier im FUNDUS THEATER: Mit Kultursenator Dr. Carsten Brosda, Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer und vielen Gästen wurde der 20. Geburtstag des Forschungstheaters gefeiert. Seit zwei Jahrzehnten forschen Kinder, Künstler*innen und Wissenschaftler*innen im Forschungstheater an der Grenze von Spiel und Realität.

Es gibt Geschenke, Foto: Ellen Coenders

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Das 20. Jubiläum des Forschungstheaters markiert zwei Jahrzehnte mit beeindruckenden künstlerischen Leistungen und mit einem einzigartigen Konzept, das inzwischen weit über Hamburg hinaus auch international renommiert ist. Im FUNDUS THEATER können Kinder den großen Fragen unseres Lebens auf den Grund gehen und dabei ihre ganz eigenen Antworten finden. Das Forschungstheater hilft aber nicht nur, Zusammenhänge zu verstehen, es macht vor allem auch mit den Ideen der Kinder jeden Tag von neuem deutlich: Eine andere Welt ist möglich. Das FUNDUS THEATER ist ein sehr besonderer Ort in der Kulturlandschaft der Hansestadt. Für diese zukunftsweisende Arbeit, für die innovative Kraft des Forschungstheaters, die ganz unmittelbar in unsere Stadtgesellschaft hineinwirkt, gebührt dem gesamten Team des FUNDUS THEATERS mein herzlicher Dank und meine Anerkennung.“

PD Dr. Sibylle Peters, künstlerische Leitung FUNDUS THEATER: „20 Jahre schon erforschen Kinder, Künstlerinnen und Künstler, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Forschungstheater gemeinsam die Welt und verändern sie dabei, und zwar spielend, zumindest im Kleinen. Dabei verwandelt sich das Theater ständig: Es wird zum Raumschiff, zur Zeitmaschine, zur Wunderkammer, zur Kinderbank, zur Akademie der Zerstörung, zum Jungen Institut für Zukunftsforschung, zum Jüngsten Gericht, zum Schönfühlsalon. Und wir verwandeln uns mit. Nach 20 Jahren kann ich sagen: Mit Kindern gemeinsam zu forschen, ist höchstwahrscheinlich der schönste Job der Welt.“

Kulturbehörde fördert einmalig mit 50.000 Euro zusätzlich

Im Bühnenbild des „Schönfühlsalons“, dem aktuellen Projekt des Forschungstheaters, wurden die Gäste empfangen und gleich zu Beginn hatte Kultursenator Carsten Brosda eine große Überraschung parat: Er sagte eine einmalige zusätzliche Förderung in Höhe von 50.000 Euro zu, mit der das FUNDUS THEATER sich strukturell noch besser aufstellen kann, um zukünftig noch mehr Partizipationsprojekte zu realisieren und sich national und international noch weiter zu vernetzen.

Feier mit Überraschungs- und Lieblingsmomenten

Das Forschungstheater präsentierte eine weitere Geburtstagsüberraschung: Das neue Forschungsbuch „Verändert die Welt!“ von Sibylle Peters wurde erstmals in einer Vorabauflage öffentlich vorgestellt. Am besten lesen Kinder und Erwachsene es zusammen und steigen gleich ins gemeinsame Forschen ein.

Hannah Kowalski vom Forschungstheater moderierte den abwechslungsreichen Rückblick auf 20 Jahre und zeigte Fotos und Filme aus dem Archiv: Gemeinsam wurde ins Weltall gereist, Schulen getestet, mit echten Piraten gesprochen, eigenes Geld gedruckt, neue Messverfahren erfunden, die Akademie der Zerstörung gegründet, die Performancekunst neu entdeckt, das Kinderwahlbüro eröffnet, die Stadt der Tiere erforscht, Genderrollen getauscht und verworfen, Selbstversuche mit Süßigkeiten durchgeführt, in virtuellen Welten über die Zukunft des Kindertheaters spekuliert, neue Formen von Vermittlung und Versammlung, Teilhabe und Bürger:innenschaft erprobt und vieles mehr.

Aus der großen Anzahl von Projekten wurden passend zum Geburtstag 20 ausgewählt. Kolleginnen und Kollegen, Kinder, Lehrerinnen und Lehrer sowie andere Partner und Partnerinnen kamen auf die Bühne und teilten ihren Forschungstheater-Lieblingsmoment mit dem Publikum. Im Wechsel dazu las Sibylle Peters Ausschnitte aus dem neuen Buch und verriet Forschungstricks für den Fall, dass man selbst forschen und dabei die Wirklichkeit spielend verändern will.

Aber auch der Blick auf die Zukunft durfte nicht fehlen. Analog zu dem ersten Forschungstheaterprojekt „Schuluhr und Zeitmaschine“ (2003) gab es eine Box für die Gäste, in die sie Wünsche für die Zukunft des Theaters sprechen konnten.

Matthias von Hartz, Leiter des Zürcher Theaterspektakels und Kooperationspartner des Forschungstheaters, moderierte den Abschluss der Feier und startete eine Spendenaktion zu ausgewählten Projekten.

Das FUNDUS THEATER | Forschungstheater …

… ist ein Kindertheater für alle Generationen. Es hat sich bundesweit und international mit Innovationen im Bereich des partizipativen und forschungsorientierten Theaters und der kulturellen Bildung einen Namen gemacht und ist ein wichtiger Spielort für freie Gruppen.

Mit mehr als 200 Veranstaltungen im Jahr, mit Programmen und Projekten für Schulen, Kitas, Familien und mit Initiativen zur Qualifikation junger Künstlerinnen und Künstler sowie Forscherinnen und Forscher (Graduiertenkollegs in Kooperation mit der HafenCity Universität) ist das FUNDUS THEATER | Forschungstheater ein wichtiges Zentrum für Kinder- und Jugendtheater in Hamburg und bundesweit.

Das FUNDUS THEATER | Forschungstheater arbeitet international mit Partnern wie der Tate Modern und dem Zürcher Theaterspektakel zusammen und wurde 2015 mit dem Theaterpreis des Bundes ausgezeichnet.

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