Equal Pay Day 2025

Der Equal Pay Day ist ein Aktionstag, der auf die geschlechtsspezifische Lohnlücke (Gender Pay Gap) aufmerksam macht. Er markiert symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen rechnerisch unbezahlt arbeiten, während Männer bereits seit dem 1. Januar für ihre Arbeit entlohnt werden. Der Gender Pay Gap ist erneut kleiner geworden, der Kulturbereich hinkt aber zumindest bei den selbstständigen Künstler*innen weiterhin deutlich hinter der gesellschaftlichen Entwicklung her. Ein Kommentar des Kulturrates.

Equal Pay Day 2025

Der Deutsche Kulturrat kommentiert in seinem aktuellen kulturpolitischen Wochenreport den Gender Pay Gap am Equal Pay Day 2025 so:

„[…] Gesamtgesellschaftlich betrachtet ist der Gender Pay Gap gesunken. Betrug er 2023 noch 18%, liegt er 2024 bei 16%. Wird aus dem Kulturbereich die Situation der in der Künstlersozialkasse versicherten Künstler*innen in den Blick genommen, zeigt sich aber ein anderes Bild: Im Vergleich zum Jahr 2023 ist der Gender Pay Gap in den vier Berufsgruppen der Künstlersozialkasse sogar gestiegen, und zwar in der

  • Berufsgruppe Wort von 18% (2023) auf 21% (2024), in der
  • Berufsgruppe Bildende Kunst von 28% (2023) auf 30% (2024), in der
  • Berufsgruppe Musik von 22% (2023) auf 26% (2024) und in der
  • Berufsgruppe Darstellende Kunst von 32% (2023) auf 34% (2024).

Der Blick auf einzelne Tätigkeitsbereiche der in der Künstlersozialversicherung Versicherten, zeigt einen noch deutlicheren Gender Pay Gap für das Jahr 2024 als es die Durchschnittswerte der Berufsgruppen aufweisen:

  • Über 50% beträgt der Gender Pay Gap im Tätigkeitsbereich Libretto/Textdichtung (53%).
  • Über 40% liegt der Gender Pay Gap in folgenden Tätigkeitsbereichen: Industrie-/Mode-Textil-Design (47%), Komposition (46%), Game-Design (44%).
  • 30% oder mehr als 30 % Gender Pay Gap weisen folgende Tätigkeitsbereiche auf: Gesang Pop/Rock/Jazz (38%), Regie/Filmemacher/in (36%), Medienkunst (34%), künstlerische Fotografie/Werbefotografie (34%), Dirigat/Chorleitung (34%), Kabarett/Unterhaltungskunst (34%), Ausbildung Publizistik (33%), Kamera (32%), künstlerisch-technische Mitarbeit Musik (31%), Performance-/Aktionskunst (30%), Öffentlichkeitsarbeit/Werbung (30%), Gesang Lied/Operette/Oper (30%), Schauspiel (30%), Bühnen-, Kostümbild (30%).
  • 20% oder mehr als 20% Gender Pay Gap ist in folgenden Tätigkeitsbereichen festzustellen: Malerei/Zeichnung (29%), Mediendesign/Webdesign (29%), Bildhauer/in (28%), Grafik-/Werbedesign (28%), Artistik (28%), Musik Pop/Tanz/Unterhaltung (25%), Sängerdarsteller/in (25%), Autor/Autorin für Bühne, Film usw. (23%), Journalismus/Redaktion Wort (23%), Sprecher/in Hörbuch (23%), Konzeptkunst (22%), Ausbildung Bildende Kunst/Design (22%), Theaterpädagogik (22%), Journalismus/Redaktion Bild (21%), Keramik/Glasgestaltung (21%), Orchester/Kammermusik (20%), Puppen-/Marionettenspiel (20%).
  • 10% oder mehr als 10% Gender Pay Gap verzeichnen folgende Tätigkeitsbereiche: Musik Jazz/improvisierte Musik (17%), Dramaturg/in (16%), künstlerisch-technische Mitarbeiter/in Darstellende Kunst (17%), Übersetzer/in (13%), Ausbildung Musik (13%), Textil-/Holz-/Metallgestaltung (10%), Musikbearbeitung (10%).
  • Unter 10% liegt der Gender Pay Gap in folgenden Tätigkeitsbereichen: Gold-/Silberschmied/in (8%), Moderation (8%), Lektor/in (6%), Choreografie (2%), Ausbildung Darstellende Kunst (1%).

In einem Tätigkeitsbereich – Ballett, Tanztheater und Musical – ist ein umgekehrter Gender Pay Gap von 1% zu verzeichnen, d.h. Frauen verdienen hier mehr als Männer. Das ist aber leider die absolute Ausnahme und kann niemanden ernsthaft beruhigen.“

Quelle: Deutscher Kulturrat

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