Mit der neuen Gehaltsstruktur für Beschäftigte in der Soziokultur setzt Hamburg ein starkes kulturpolitisches Signal – für Wertschätzung, Fairness und Zukunftsfähigkeit im Kulturbereich. In der Rubrik „3 Fragen an…“ des Newsletters „Kurzer Dienstweg“ der Behörde für Kultur und Medien gibt Hamburgs Kultursenator Dr. Carsten Brosda einen Einblick in die Bedeutung dieses richtungsweisenden Vorhabens. Im Gespräch erläutert er, warum faire Bezahlung ein unverzichtbarer Bestandteil kultureller Infrastruktur ist, wie der aufwändige Bewertungsprozess ablief – und welche Signalwirkung er sich für andere Städte und Kommunen erhofft.

1. Hamburg geht einen großen Schritt hin zu fairer Bezahlung in der Soziokultur: Die Stellen der Beschäftigten in Stadtteilkulturzentren, Bürgerhäusern und Geschichtswerkstätten wurden erstmals umfassend analysiert und orientiert am Tarifvertrag der Länder angemessen bewertet. Rund zwei Drittel der Beschäftigten werden rückwirkend ab dem 1. Januar 2025 besser bezahlt. Warum ist dieser Schritt so wichtig?
Eine faire Bezahlung sollte auch in der Kultur selbstverständlich sein. Das ist eine Frage der Anerkennung und Gerechtigkeit. Die Beschäftigten in der Soziokultur leisten einen wichtigen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserer Stadt, und das muss auch fair entlohnt werden. Mit den neuen Stellenbewertungen konnte eine wichtige Grundlage dafür geschaffen werden, um diese Arbeit anzuerkennen und abzusichern. Außerdem haben wir damit eine wichtige Voraussetzung dafür geschaffen, dass die Arbeit in der Stadtteilkultur auch künftig attraktiv bleibt und wir weiter gutes Personal gewinnen können. Mein Dank gilt dem engagierten Projektteam im Bezirk Harburg und der Stadtteilkulturszene, die diesen Weg über die vergangenen drei Jahre mitgegangen ist und tatkräftig unterstützt hat.
2. Für die Stellenneubewertungen wurden alle Stellen im Bereich Soziokultur genau angeschaut, um eine faire und nachvollziehbare Grundlage für die Bezahlung zu schaffen. Wie genau lief der Prozess ab?
Das war ein ordentliches Stück Arbeit, das vom Bezirksamt Harburg koordiniert und gemeinsam mit dem Dachverband Stadtkultur Hamburg in den letzten drei Jahren geleistet wurde. Rund 200 Stellen wurden genau analysiert, Aufgaben und Verantwortlichkeiten verglichen und bewertet, um aus den Tätigkeitsprofilen ein nachvollziehbares Gehaltsgefüge zu entwickeln, das sich am Tarifvertrag der Länder orientiert. Bisher erhielt ein Großteil der Mitarbeitenden in der Soziokultur deutlich niedrigere Gehälter als Personen in vergleichbaren Positionen in anderen Organisationen. Zudem war die Vergütung oft nicht einheitlich. Mit der neuen Gehaltsstruktur gibt es jetzt eine gute Basis, um auch bei neuen Stellen eine faire Bezahlung sicherzustellen.
3. Was möchten Sie im nächsten Newsletter lesen?
Mit der neuen Gehaltsstruktur setzt Hamburg bundesweit neue Maßstäbe. Ich wünsche mir, dass viele Städte und Kommunen dem Beispiel folgen und sich auch auf den Weg machen, damit die wichtige Arbeit in der Soziokultur zukünftig auch bundesweit fair bezahlt wird.
Quelle: Newsletter „Kurzer Dienstweg“ der Behörde für Kultur und Medien