Club-Check 2022-2025 – Wie steht es um die Geschlechter-gerechtigkeit auf Hamburgs Clubbühnen?

Wie gerecht ist Hamburgs Clubszene aufgestellt? Der neue Club-Check 2022–2025 von musicHHwomen* und RockCity Hamburg gibt erstmals einen fundierten Überblick über die Geschlechterverteilung auf Hamburger Clubbühnen und legt dabei zentrale strukturelle Barrieren offen.

Club-Check 2022 – 2025 | Bild: RockCity

Im Mittelpunkt stehen die Bühnenjahre 2022 und 2023 sowie punktuelle Erhebungen aus April 2024 und 2025. Die Ergebnisse zeigen: Männlich* gelesene Acts sind weiterhin deutlich überrepräsentiert. 2022 lag ihr Anteil bei 83,9 Prozent, 2023 bei 83,6 Prozent. Weiblich* gelesene Künstlerinnen machten 2023 nur 16,1 Prozent aller auftretenden Personen aus, nicht-binäre Acts blieben mit 0,3 Prozent nahezu unsichtbar.

Eine vielfältige Clublandschaft braucht Bühnen, die allen offenstehen. Projekte wie der Club-Check und die Arbeit der musicHHwomen* insgesamt sind unverzichtbar für mehr Geschlechter-gerechtigkeit in der Clublandschaft. Der Club-Check liefert wichtige Fakten, um zu erfahren, wo wir aktuell stehen. Jetzt geht es darum, gemeinsam ins Handeln zu kommen, mit dem Ziel, auf den Bühnen der Clubs dieselbe Vielfalt zu sehen wie in unserer Gesellschaft.
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien in Hamburg

Die Studie wurde von musicHHwomen* in Kooperation mit RockCity Hamburg e.V. durchgeführt. Grundlagen sind quantitative Auswertungen von Auftritten von über 35.000 Künstler*innen sowie qualitative Umfragen unter Hamburger Musikschaffenden und Clubbetreibenden. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die strukturelle Ungleichverteilung nicht allein durch künstlerische Präferenzen oder Genrevielfalt erklären lässt. Die Befragten benennen als zentrale Ursachen eine geringe Sichtbarkeit von FLINTA-Acts im Booking-Kontext, stereotype Genre-Zuschreibungen, den Mangel an gezielten Förderprogrammen für divers besetzte Line-ups, eine fehlende Diversitätskompetenz bei Booker*innen sowie die verbreitete Praxis, innerhalb vertrauter – oft männlich dominierter – Netzwerke zu buchen. Diese Faktoren erschweren eine gleichberechtigte Teilhabe von weiblich* gelesenen und nicht-binären Künstler*innen nachhaltig.

Kostenloser Download der Studie

Auf: www.rockcity.de

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