Kulturpolitisches Kolloquium fordert zur Friedensarbeit in der Kulturpolitik auf

Anlässlich des 70. Kulturpolitischen Kolloquiums in der Evangelischen Akademie Loccum „Wenn die Waffen sprechen, schweigen die Künste? Kulturpolitik in Kriegszeiten“ mahnt die Kulturpolitische Gesellschaft eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema „Krieg und Frieden“ im Kulturbereich an.

Je mehr der Krieg zur realen Erfahrung in Europa werde und die Angst davor sich in den Köpfen der Menschen einniste, sei es eine Aufgabe der Kulturpolitik, die Rolle von Kunst und Kultur im Krieg zu thematisieren. Auch wenn gegenwärtig der alte lateinische Leitspruch „Si vis pacem, para bellum“ / „Wenn du Frieden willst, bereite dich auf den Krieg vor.“ zitierfähig werde, so Präsident Dr. Tobias J. Knoblich, müsse die Friedensfähigkeit der Menschen gleichzeitig umso mehr durch Kunst und Kultur gestärkt werden.

„Wir wissen, dass in der Ukraine auch unsere kulturelle Freiheit verteidigt wird, und doch darf uns das nicht dazu verleiten, über die kulturzerstörerischen Folgen des Krieges zu schweigen. Gerade weil die Lage zu ausweglos erscheint und einfache Lösungen nicht zur Verfügung stehen, dürfen wir das Prinzip Hoffnung‹ nicht aus den Augen verlieren. Es entsteht nicht zuletzt durch Gespräche über die Frage, wie wir in Frieden leben wollen. Dafür können Kultureinrichtungen Anlässe schaffen und Gelegenheiten bieten, aber auch die Kulturpolitik ist gefordert, ihre Friedensarbeit zu intensivieren.“
Dr. Tobias J. Knoblich, Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft

Die Kulturpolitische Gesellschaft ist eine bundesweite Vereinigung von mehr als 1500 persönlichen und korporativen Mitgliedern. Sie setzt sich ein für eine föderale und plurale Kulturpolitik, die gesellschaftliche Partner*innen einbezieht, die kulturelle Vielfalt fördert und möglichst vielen Menschen den Zugang zu Kunst und Kultur ermöglicht. Die Kulturpolitische Gesellschaft steht für eine Reform- und Transformationspolitik im Kulturbereich. Im Jahr 2026 feiert sie ihr 50. Jubiläum.

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Auf: www.stadtkultur-hh.de

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