Flucht-Spuren kommen ins Museum

In einer ehemaligen Baumarkthalle in Eidelstedt am Hörgensweg waren von Oktober 2015 bis März 2016 mehr als 800 Geflüchtete untergebracht. Frauen, Männer und Kinder aus unterschiedlichen Kulturen lebten hier auf engstem Raum. Ihre Privatsphäre bestand lediglich aus einem Bett und einem Karton mit den eigenen Kleidungsstücken. Trotz dieser widrigen Umstände ist hier ein Kunst-Projekt entstanden.

Auf achtzig Metern Packpapier malten Kinder und Jugendliche unter Anleitung des Künstlers SLY ihre Fluchtgeschichte: der Krieg in der Heimat, die gefährliche Reise, das Ankommen in Deutschland. Die Künstler*innen malten, um zu verarbeiten, um sich mitzuteilen und um sich zu beschäftigen.

Im März 2016 wurde die ehemalige Baumarkthalle geräumt, aber das Packpapier mit rund 70 Kohlezeichnungen wurde aufbewahrt.  Aus den Zeichnungen wurde mit Unterstützung des Eidelstedter Bürgerhauses und des Zentralen Koordinierungsstabs Flüchtlinge (ZKF) die Ausstellung „Flucht-Spuren“ konzipiert, die in den vergangenen Monaten durch Hamburg gewandert ist.

Im Juni 2018 wurde die Ausstellung in feierlichem Rahmen dem Museum für Hamburgische Geschichte übergeben. Sie wird als Dokument der neuesten Hamburger Stadtgeschichte in den Bestand des Museums eingehen.

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