Offener Brief der Verbände der Kultur und Kulturellen Bildung: Wir möchten Bildungsteilhabe junger Menschen in Pandemiezeiten aktiv unterstützen

In einem offenen Brief an die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsident*innen bieten Verbände der Kultur- und kulturellen Bildungsarbeit in einer Zukunftsallianz ihre Kooperationsexpertise, Fachkräfte und Räume an. Damit Bildung der Kinder und Jugendlichen in Pandemiezeiten nicht nur auf die begrenzten Räume von Schule und Lehrerpersonal angewiesen ist.

Notwendig sind langfristige Lösungen, die unabhängig von der Entwicklung der Fallzahlen jungen Menschen Bildungschancen, kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen und gleichzeitig zur Pandemiebekämpfung beitragen. Daher möchten die öffentlich geförderten Kultur- und kulturellen Bildungseinrichtungen einen aktiven Beitrag zu den Bildungs- und Zukunftschancen junger Menschen leisten. Sie bieten an, auf ihre Expertise und Ressourcen zurückzugreifen. Jugendkunstschulen, Museen, Theater, Bibliotheken, Musikschulen, theaterpädagogische Zentren u. v. m. stehen gerade jetzt als Orte der Bildung und für ein sicheres Lernen in Pandemiezeiten zur Verfügung.

Damit dieses Potenzial nutzbar wird, müssen jetzt die politischen Voraussetzungen für ein enges analoges und digitales Zusammenspiel von Orten der Kulturellen Bildung mit Schulen und Kindertagesstätten geschaffen werden. Dies ist zugleich eine Investition in die Zukunft für analog-digitale Bildungslandschaften, die die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen bereichern.

Prof.in Dr.in Susanne Keuchel, Vorsitzende Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ): „Kultureinrichtungen waren bereits vor der Pandemie wichtige Partner für den Aufbau kommunaler Bildungslandschaften. Dieses Potenzial gilt es jetzt für die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen zu nutzen – und damit in die Zukunft unserer Gesellschaft zu investieren.“

Prof. Dr. Andreas Degkwitz, Bundesvorsitzender Deutscher Bibliotheksverband e. V. (dbv): „Gerade jetzt, wo zahlreiche Einschränkungen notwendig sind, um die zweite Corona-Welle zu brechen, sind digitale Dienstleistungen und Angebote der Bibliotheken ein wichtiger Beitrag für die Zukunft unserer Jugend. Kinder, Schüler*innen und Studierende sind mehr denn je auf diese Angebote, aber auch auf die Arbeits- und Leseplätze in den Bibliotheken angewiesen, die sie unter strengen Abstands- und Hygienevorkehrungen nutzen können. Der Deutsche Bibliotheksverband betrachtet es als dringlich, öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken, soweit unter den aktuellen Bedingungen möglich, geöffnet zu lassen oder wieder zu öffnen.“

Prof. Dr. Eckart Köhne, Präsident Deutscher Museumsbund: „Museen sind Bildungsinstitutionen, die basierend auf ihren Sammlungen und Forschungen, Angebote des informellen Lernens bereitstellen. Diese schließen Unterhaltung und Spaß ebenso wie kritische Auseinandersetzung mit Kulturgut und Wissenschaft ein. Um Kindern und Jugendlichen auch in Pandemiezeiten und darüber hinaus uneingeschränkten Zugang zu diesen Angeboten zu ermöglichen, muss Bildungs- und Kulturpolitik sinnvoll verknüpft werden.“

Dr. Elke Kollar, Vorsitzende Bundesverband Museumspädagogik e. V.: „Gemeinsam mit anderen Kultureinrichtungen sind Museen erfahrene und verlässliche Träger außerschulischer Bildung. Unsere museumspädagogische Expertise, unser weitreichendes Methodenrepertoire und die vielfältigen Bildungsprogramme können gerade jetzt einen wertvollen Beitrag zur Teilhabegerechtigkeit von Kindern und Jugendlichen leisten – in analoger wie digitaler Form.“

Die mit dem offenen Brief an die Bundeskanzlerin und Ministerpräsident*innen der Länder initiierte Zukunftsallianz der Jugend ist eine gemeinsame Initiative der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ), des Deutschen Bühnenvereins – Bundesverband der Theater und Orchester, des Deutschen Bibliothekverbands (dbv), des Deutschen Museumsbunds und des Bundesverbandes Museumspädagogik (BVMP).

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Auf: www.bkj.de

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